Nr. 10 / Mai 1999

















Gästebuch


7

Armstrong:Sprinkler

8

Mushroom:Analog Hi-Fi Surprise

[beide: clearspot/Efa]

[mh] The Return of Melancholie. Irgendwie noisige soundscapes treffen auf ambientige Synthiflächen treffen auf eine zarte Frauenstimme treffen auf hypnotisch-zirkular-wiederkehrende Samples. Armstrong vermögen es, eine seltsam melancholische Stimmung zu konstruieren, ohne gleich Gefahr zu laufen, suizidgefährdeten, bebrillten Kunststudenten den Weg ins nasse Grab zu ebnen. Will heißen, Sprinkler kann sowohl an sonnigen Sommertagen in Freibädern genossen werden, ohne daß sich gleich die Sonne verdunkelt, als auch an Tagen mit dem unverwechselbaren ’eigentlich-hätte-ich-heute-im-bett-bleiben-sollen-Style’. Ist zwar nicht ganz meine Tasse Tee, aber wie üblich soll das ja nichts heißen. Anders stellt sich das Ganze bei Mushroom dar. Der Name ist irgendwie, stop, der ist sogar exakt Programm. Smells like Hippie. Aber halt! Nicht überall wo Hippie draufsteht, ist auch Hippie drin. Oder doch? Das Artwork zumindest besteht aus Pilzen, doofen Farben und schlechten balloonigen Schriften. Irgendwie scheint es sich hier um eine Session-Band zu handeln: jeder darf, alles geht. Bloß keine Beschränkungen – neeeeein. So gniedelt das dann alles in bester Fusionmanier vor sich hin, bleibt meist recht langweilig, hat aber auch seine lichten Momente, auch wenn ich sie jetzt gerade vergeblich suche. Kann mich jedoch ans letzte Hören erinnern, da war doch was. Laut Waschzettel hat das alles dann auch was mit Krautrock, Jazz und Soft Machine zu tun und soll beide Seiten bedienen: Country und Western. Nein, natürlich "ältere Fans" und "jüngere Generationen". Vielleicht verstehe ich es deswegen nicht. Track drei heißt "October 1970" und da war ich ja noch nicht einmal geboren. Gut so!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch