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Leonid Soybelman:
Surfing in my bed
[Review Records/99]
[fs] Im eigenen
Bett surfen, wie ist das vorzustellen? Vielleicht wie nach Bernhardmanier
"Strategies against architecture" entwerfen: Anfangen,
bauen, und bei einer leichten Ahnung nach Struktur wieder zertrümmern,
und wieder und wieder und immer weiter. Und Leonid Soybelman ist
dabei recht leicht bewaffnet, mit 4-Spur-Recorder und klassischer
Gitarre, der er wahrlich nicht wenig abverlangt. Und dann diese
famos-gebastelten Ausbrüche, Sprünge und Eruptionen, die
eigentlich das Herz von Masami Akita im Sturm erobern müßten.
Und siehe da: eine Homage an Marc Ribot ("Yours I"), Eugene
Chadbourne ("Yours II") oder Otomo Yoshihides ("At
the dentist") Harsh-Noise-Attacken. Es ist der Blick, der fasziniert,
ein steter Blick über den föteralen Einheitskreis hinaus
in die fraktalen Dimensionen eines Klanggebildes, das sich nie zu
beruhigen scheint.
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