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Gnac: Friend
sleeping
[Vespertine/Cargo]
[mz] Einmal
mehr traumhaft schöne Klänge aus dem Hause Vespertine:
Marc Tranmer alias Gnac, auch bekannt als die andere Hälfte
der Montgolfier Brothers [zusammen mit Roger Quigley, vgl. auch
LEESON 10] und sein traumwandlerisches Debütalbum »Friend
sleeping«. Tranmer spinnt soundtrackartige Klangkonstrukte,
die sich zwischen den Polen Michel Legrand, John Barry und Pascale
Comelade bewegen. Dabei der Minimalmusic genau so viel verdanken
wie diversen Filmsoundtracks der französischen Nouvelle Vague.
»Friend
sleeping« ist ein melancholisches Instrumental-Album, eines,
das mit jedem Hören wächst: Nächtliche Fahrten durch
fremde Landschaften begleitet und mitunter so farbenprächtig
gerät wie der blaue Himmel in Jean-Luc Godards »Pierrot
le fou«.
Zehn musikalische
Kleinode finden sich auf »Friend sleeping«, Stücke
mit Titeln wie »Continental Balcony Twilight«, »A
vantage point is the top of a tree« oder »Nanami Togarashi«.
Der Höhepunkt dieses wunderbaren Albums ist nichtsdestotrotz
ein akustisches Juwel mit dem Namen »Hennebert Sleeve«,
ein Stück das exemplarisch Tranmers Kunst des Wechselspiels
zwischen flächigen Sounds und Minimalmusic-Versatzstücken
vorführt und diesen Manchester Bohemien in eine Reihe stellt
mit den Größen der Filmmusik. |