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Rich Hopkins
& Luminarios: Devolver
[Blue Rose/Zomba]
42
Chuck Prophet:
The Hurting Business
[Cooking Vinyl/
[tb]
»Mein Sgt. Pepper« nennt Rich Hopkins sein neues Album
selber, was weniger mit gehöriger Selbstüberschätzung
zu tun hat, als man auf den ersten Blick denken mag. Die Anspielung
bezieht sich eher auf die Vielseitigkeit, die der Mann aus Tucson/Arizona
hier demonstriert und »Devolver« insofern an den Klassiker
der Beatles erinnert.
Das Spektrum
umfasst sowohl ausufernde Gitarreneskapaden, die mal an die Neil-Youngschen
Exkursionen ins Saitenland [»Lost Planet Of Love«],
mal an knarzigen Space-Rock [»Intergalactic Space-Shitting
Dinosaurs«] erinnern, als auch echte Schnulzen [»Elaine«],
Folkrock [»Poker Face«] sowie seltsame Instrumentals.
Dass die Wüstenstadt Tucson, in der Rich Hopkins lebt und wirkt,
nicht allzu weit von Mexiko entfernt ist, zeigen »Tres Amigos«
– ein Tango – sowie der Bolero, also der Latin-Schlager
»Sincero Amor« [wer hier singt, geht aus dem Presseinfo
leider nicht hervor].Ein schönes Album des sympathischen Musikers,
der Ende der Achtziger Jahre mit seinen Sidewinders und später
Sand Rubies weit über die Südwest-Rock-Szene hinaus, bekannt
war.
Wie Hopkins
kommt auch der Gitarrist und Sänger Chuck Prophet aus der Südwest-Szene
der USA, bildete er doch jahrelang gemeinsam mit Dan Stuart das
Songwritergespann der fantastischen Green On Red. »The Hurting
Business« ist schon das fünfte Soloalbum von Prophet,
der – leider – ohne den alten Haudegen Stuart nur die
Hälfte wert ist. Dennoch ein feines kleines Album, dessen 12
Tracks im Südwest-Rock wurzeln, Country dezent streifen und
mit ein wenig Electronica und anderen Modernismen [Turntables beim
Titeltrack] aufwarten. |