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Arab Strap:
Elephant shoe
[Go Beat/Motor]
[mz] Muss man
eigentlich noch darauf hinweisen, dass Arab Strap eine ganz außergewöhnliche
und dabei höchst eigenständige Band sind? Nicht wirklich!
Nach einem ruppigen und formidablen ersten Album, einem um so düsteren,
ruhigeren zweiten Album [beide auf Chemikal Underground], legen
Falkirks heimlichen Sexgötter [just kiddin’] nun also
ihr Industriedebüt bei Go Beat vor. Verändert hat sich
dabei wenig: Noch immer bestimmen die leisen, oft hingemurmelten,
tief persönlichen Textfetzen von Aidan Moffat das Soundgeflecht.
Sein Kollege Malcolm spinnt dazu dezente Gitarrenfiguren. Manchmal
durchkreuzt eine analoge Beatbox die Songs, manchmal durchbrechen
kleine Keyboardmelodien oder die Stimme von Gastsängerin Cora
Bissett die hypnotisch hingehauchten Stücke. Trist ist das
Universum von Arab Strap noch immer, aber es kündigen sich
Aufhellungen an. Nicht umsonst heißt das letzte Stück
dieses wunderbaren Albums »Hello daylight«, berichtet
»Tanned« von der Art von Glück, zu dem die schottischen
Arab Strap fähig sind: »We just sat & chatted/then
staggered home happy/ tanned and pissed«. »Elephant
Shoe« ist ein für Arab-Strap-Verhältnisse richtig
fröhliches Album. Von Laura, Aidans momentaner Freundin, handeln
die meisten Stücke. Sie ist es auch, die auf dem Cover schlafend
abgelichtet ist und auf die sich der Titel des Albums bezieht: Stand
das letzte Album »Philophobia« für die Angst sich
zu verlieben, so steht »Elephant shoe« für die
Schwierigkeit zu sagen »Ich liebe Dich«. Murmelt man
nämlich »Elephant shoe« ganz leise, erläutert
Aidan, so formen die Lippen die gleichen Bewegungen wie bei »I
love you«. Und das ist schlicht und ergreifend poetisch ... |