Nr. 11 / Februar 2000

















Gästebuch


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Wheat: Hope And Adams

[City Slang/TIS/eastwest]

[tb] »Hope And Adams«, dieses Kleinod eines Albums ist nicht das erste Werk des Trios aus Boston: Vor einigen Monaten erfreute uns das Projekt, das im englischen Melody Maker schon einmal als »amerikanische Belle And Sebastian« gehandelt worden ist, bereits mit dem Import-Album »Medeiros«. Eine Platte, die wie der blueprint zu diesem – besseren – Werk klingt. Hier nun also 14 Songs in bester Lo-Fi-Tradition, eher im mittleren Tempo denn schnell gehalten, eher weich, denn hart, eher melancholisch-versonnen denn fröhlich-auftrumpfend – insofern zieht der Vergleich mit den schottischen Belle And Sebastian durchaus. Andere Referenzgrößen gefällig? Pavement und Palace Brothers, Yo La Tengo, Vulgar Boatmen und Mercury Rev zum Beispiel. Mit letzteren hat man die Vorliebe für obskure Sounds und die Verspieltheit gemein, was vielleicht auch mit daran liegen mag, dass hier ebenfalls Dave Friedman produziert hat. Wie bei Mercury Revs großartigem Album »Deserter’s Songs« sorgt Friedman auch hier für eine feine Produktion zwischen schrammeligen Rocksongs [»No One Ever Told«], sanften, schleppenden Liebesliedern [»Who’s The One«] und typischen US-Lo-Fi-Songs [»Slow Fade«]. In den Texten der Wheat geht’s meistens um Thema Nummer Eins, wobei sich die Herren aus Massachussetts dann auch schon mal seltsame Vergleiche einfallen lassen, wenn etwa Scott Levesque singt: »Your Love Is A Parking Lot With Pot Holes And Faded Lines And The Kids Don’t Hang Because The Cops Just Chase Them Out«. Hmmmh.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch