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Wheat: Hope
And Adams
[City Slang/TIS/eastwest]
[tb] »Hope
And Adams«, dieses Kleinod eines Albums ist nicht das erste
Werk des Trios aus Boston: Vor einigen Monaten erfreute uns das
Projekt, das im englischen Melody Maker schon einmal als »amerikanische
Belle And Sebastian« gehandelt worden ist, bereits mit dem
Import-Album »Medeiros«. Eine Platte, die wie der blueprint
zu diesem – besseren – Werk klingt. Hier nun also 14 Songs
in bester Lo-Fi-Tradition, eher im mittleren Tempo denn schnell
gehalten, eher weich, denn hart, eher melancholisch-versonnen denn
fröhlich-auftrumpfend – insofern zieht der Vergleich mit
den schottischen Belle And Sebastian durchaus. Andere Referenzgrößen
gefällig? Pavement und Palace Brothers, Yo La Tengo, Vulgar
Boatmen und Mercury Rev zum Beispiel. Mit letzteren hat man die
Vorliebe für obskure Sounds und die Verspieltheit gemein, was
vielleicht auch mit daran liegen mag, dass hier ebenfalls Dave Friedman
produziert hat. Wie bei Mercury Revs großartigem Album »Deserter’s
Songs« sorgt Friedman auch hier für eine feine Produktion
zwischen schrammeligen Rocksongs [»No One Ever Told«],
sanften, schleppenden Liebesliedern [»Who’s The One«]
und typischen US-Lo-Fi-Songs [»Slow Fade«]. In den Texten
der Wheat geht’s meistens um Thema Nummer Eins, wobei sich
die Herren aus Massachussetts dann auch schon mal seltsame Vergleiche
einfallen lassen, wenn etwa Scott Levesque singt: »Your Love
Is A Parking Lot With Pot Holes And Faded Lines And The Kids Don’t
Hang Because The Cops Just Chase Them Out«. Hmmmh. |