01
Belle &
Sebastian
Fold your
hands child, you walk like a pleasant
02
Looper
The Geometrid
[beide: Jeepster/EFA]
[mz]
Eigentlich kann man den scheuen Stuart Murdoch, den Kopf und Songschreiber
von "Belle & Sebastian", nur beglückwünschen
zu seinem Entschluss, nahezu konsequent der Presse jegliche Interviewanfragen
zu verweigern. Seine Musik, seine Texte stehen für sich; warum
Geheimnisse lüften, die vielleicht gerade den Mythos der Popgötter
aus Glasgow ausmachen? Manche Bands können nur wirklich gut
sein, so lange sie abgeschottet von der Welt existieren. Vielleicht
sind auch "Belle & Sebastian" so ein Fall, wenngleich
die Abschottung mittlerweile zu einem Medienzirkus sondergleichen
geführt hat und der englische "NME" sich gar mit
Interviews brüstet, in denen Murdoch lediglich erklärt,
warum er keine Interviews gibt. Besser erging es da zwei französischen
Journalisten, die vor ein paar Jahren sogar Einlass in die heiligen
Gemäuer des Belle & Sebastian-Masterminds erhielten.
Aber
egal: "Fold your hands child, you walk like a pleasant",
das vierte Album der Schotten ist, und wer hätte daran auch
ernsthaft gezweifelt, phantastisch geworden. Ein 11-Song-starkes
Album, das wie aus einem musikalischen Paralleluniversum zu uns
kommt und den Pop von Murdoch & Co in luftige Höhen schwingt.
Vielleicht nicht mehr ganz so unvermittelt wie auf den ersten beiden
Alben, aber immer noch ganz und gar unverwechselbar, schreiben "Belle
& Sebastian" an ihrem ultimativen Popuniversum fort. Etwas
luxuriöser klingt das Ganze heutzutage, herzerweichend, voll
von großen Gefühlen, Dramen und romantischen Momenten
sind die Songperlen noch immer.
Ein Side-Projekt
von "Belle & Sebastian" versteckt sich hinter "Looper",
der Band des Belle & Sebastian-Aussteigers Stuart David und
seiner Frau Karn (zusammen mit Ronnie Black und Scott Twynholm).
Kam das Debütwerk "Up a tree" noch etwas arg unfertig
daher, so präsentiert sich Looper-Output Nummer Zwei, das Album
"The Geometrid", deutlich reifer. Der Name scheint dabei
Programm: Ein Großteil der Elektronik-Popsongs von Looper
sind um minimalistische Loops herum aufgebaut. Hinzu kommen lo-fi-lastige
Gitarren, billige Elektronicsounds und die unprätentiösen
Stimmen von Stuart und Karn. "The Modem Song" stellt Modem-Einwahlgeräusche
rhythmisch-abstrakt ins Zentrum, "Tomorrow´s world"
gibt sich elektronisch verquer, "Money Hair" träumt
mit billigen Bläsern vom großen Popsong. Während
der heimliche Hit dieses Albums, "On the flipside", Lust
auf noch viel viel mehr macht... |