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Various Artists
Michaelangelo
In Space - The Bunny Remixes
24
Don Tiki
The Forbidden
Sounds Of….
[beide: atatak/EfA]
[tb]
1999 hatte der Münchner Künstler Moritz R - einst ein
Teil des deutschen Trios Der Plan - das Album "Charles Wilp
fotografiert Bunny" des Werbemachers, Fotografen und Designers
Charles Wilp ausgegraben. Wilp wurde hierzulande unter anderem bekannt,
als der Macher der legendären Afri-Cola-Werbung. Das Album
bietet einen amüsanten Mix aus Lounge-Musik, Sixties-TV-Serienmusik,
Exotica, Barjazz und durchgeknallten Spoken-Word-Beiträgen.
Auf vorliegender CD nun, "Michelangelo In Space - The Bunny
Remixes" (atatak/EfA], haben sich achtzehn Projekte aus der
internationalen Club-Pop-, Lounge-Core- und Electro-Szene daran
gemacht, Originalbeiträge von Bunny zu remixen. Mit verblüffendem
Erfolg. Wir hören zum Beispiel die Japaner Haruomi Hosono (einst
beim Yello Magic Orchestra) oder Pizzicato-5-Kopf Yasuharu Konishi
mit amüanten Remixen. Besonders oft aufgegriffen wurde das
im Original eineinhalbminütige "Mad.Ave. Perfume Ad",
dessen lasziver Groove gleich von Elektrotwist, Andreas Dorau und
Inga Humpes i:o:I neu bearbeitet worden ist. Nicht minder beliebt
ist der Monolog eines Models über das richtige Make-Up mit
dem Titel "The Powder Puff", der von Don Tiki, dem Österreicher
Gimmik und dem englischen Duo Sunroof bearbeitet wird: Hinter letzteren
verbergen sich übrigens der Gründer der Plattenfirma Mute
Records Daniel Miller sowie Produzent Gareth Jones. Sowohl Gimmik
als auch Sunroof lassen das Original kaum wiedererkennen. Weitere
Mixmaster sind: der Kölner Elektroniker Schlammpeitziger, die
Berliner Trash-Pop-Spassvögel Stereo Total, die amerikanischen
Easy-Listening-Pioniere Tipsy, Thomas Fehlmann, die atatak-acts
A Certain Frank und Bad Examples sowie To Rococo Rot.
Ebenfalls auf
dem Remixalbum vertreten ist die neue amerikanische Band Don Tiki,
die sich auf ihrer eigenen CD der Wiederbelebung des Exotica-Sounds
von Martin Denny, Les Baxter und Anderen aus den späten Fünfzigern
bis Sechzigern widmet. Wobei der Grossmeister, Mr. Denny, selber
bei zwei Stüpcken, mitspielt. Wer Combustible Edison mag, wird
Don Tiki lieben. Grosse Platte mit grossartigen Instrumentals wie
"Barbi In Bali" oder "Hot Like Lava", Exotica-Tracks
mit üppig Vibraphonen und ausgeklügelter Percussion auf
allerlei Bongos, Congas, Rainsticks und anderen exotischen Instrumenten
- wofür vor allem der ehemalige Percussionist der alten Jazzrock-Gruppe
Weather Report, Carlinhos de Oliveira, verantwortlich ist. Verschiedene
Sängerinnen und Sänger übernehmen die Vocal parts
bei anderen Stücken, ob nun die Don-Tiki-Bassistin Hai Jung
Aholelei mit dem Barrjazz "An Occasional Man" betört
oder Teresa Bright über Flöten und eine wummernde Hammondorgel
sexy "Close Your Eyes" haucht. |