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Foyer des Arts
Könnten
Bienen fliegen
[Fünfundvierzig/
[tb] Heute
kennt man den Berliner Max Goldt eher als Literaten und "Titanic"-Kolumnisten,
als Vorleser, dessen glänzende, amüsante Lese-Abende die
Fans zu hunderten anziehen und jüngere Schreiberlinge wie Benjamin
Stuckrad-Barre inspirieren. Dass Goldt aber auch ein famoser Sänger
und Musiker ist, wissen die wenigsten. Dabei hat Max Goldt zusammen
mit dem Musiker Gerd Pasemann als Popduo Foyer des Artes in den
Achtziger Jahren einige grandiose deutschsprachige Popsongs veröffentlicht.
Ob nun die Neue-Deutsche-Welle-Hymne "Wissenswertes über
Erlangen" und andere Stücke des heute als Rarität
gesuchten Foyer-Debütalbums "Von Bullerbü nach Babylon"
(1982) oder spätere Songs wie "Kaiserschnitt", "Ein
Haus aus den Knochen von Cary Grant" oder "Das Leben ist
uninteressant" von den beiden grossartigen Platten "Die
Unfähigkeit zu frühstücken" (1986) und "Ein
Kuss in der Irrtumstaverne" (1987). Nach Auflösung der
Band Ende der Achtziger Jahre überraschten Foyer des Artes
1995 noch einmal mit der schönen Platte "Die Menschen".
"Könnten
Bienen fliegen" ist ein spätes Best-Of-Album einer der
bemerkenswertesten deutschsprachigen Popbands der letzten zwei Jahrzehnte.
Ein Album, das noch einmal die schönsten Momente der Geschichte
des Duos Revue passieren lässt. Neben alten Klassikern wie
"Schimmliges Brot", dem genialischen "Ein Elvis-Imitator
auf dem Wege zu sich selbst" oder den oben schon erwähnten
Tracks aus den Achtzigern finden sich hier auch späte Foyer-Songs
wie "Neue Freunde" oder der "Ratschlag eines reformierten
Herrn". |