Nr. 12 / Juli 2000

















Gästebuch


39

Dakota Suite

Singal Hill

40

Knife In The Water

Red River

[beide: Glitterhouse/EfA]

[tb] Trauerklösse? Tränensäcke? Super-Melancholiker? Das englische Trio aus Leeds mit dem seltsamen Namen ist alles andere als eine Spasstruppe, das belegte schon das letzte Album mit dem programmatischen Titel "Alone With Everybody" und das unterstreicht auch "Signal Hill". Auf zehn Songs jammert sich Chris Hooson durch ein fein instrumentiertes und superb arrangiertes musikalisches Flechtwerk, das eine ähnliche Könnerschaft verrät wie die Platten der zumindest von der Grundstimmung her durchaus verwandten Tindersticks. Wenngleich auch jene gelegentlich zur Opulenz neigen und Dakota Suite eher etwas folkloristischer daherkommen. Mal mit einer Lap-Steel-Gitarre, mal mit Harmonium und akustischen Gitarren sowie schönen Streichern und ein wenig Flügelhorn oder einer einsamen Trompete instrumentiert, entfalten die Songs nach öfterem Hören ihre wahre Pracht. Traurige Musik, traurige Songs von erlesener Schönheit, die im Titel schon die Richtung verraten: "Close Enough To Tears" (seufz), "When Skies Are Grey" (hach), "I Turned Away So That I Might Not See" oder das tolle Instrumental "Raning Somewhere". Eigentlich nicht gerade die Musik zum (hoffentlich schönen) Sommer 2000 sondern eher echte Herbstmusik. Trotzdem wunderschön - und wohldosiert verabreicht, sollte "Signal Hill" seine Wirkung nicht verfehlen.

Mindestens genauso schön wie "Signal Hill" ist das zweite Werk der texanischen Band Knife In The Water. Auch bei diesem Quartett aus Austin trifft Countryfeeling auf traurige Rockmusik, wobei vor allem der Gesang von Aaron Blount und Laura Krause begeistert. Neben typischen Sad-Core-Stücken greifen die Texaner aber auch schon mal kräftiger in die Saiten. Insofern ist der Vergleich mit den Sea & The Cake durchaus angebracht. Anspieltipps: "Watch Your Back" und das Lee-Hazlewood-Cover "Sundown, Sundown".

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch