39
Dakota Suite
Singal Hill
40
Knife In The
Water
Red River
[beide: Glitterhouse/EfA]
[tb]
Trauerklösse? Tränensäcke? Super-Melancholiker? Das
englische Trio aus Leeds mit dem seltsamen Namen ist alles andere
als eine Spasstruppe, das belegte schon das letzte Album mit dem
programmatischen Titel "Alone With Everybody" und das
unterstreicht auch "Signal Hill". Auf zehn Songs jammert
sich Chris Hooson durch ein fein instrumentiertes und superb arrangiertes
musikalisches Flechtwerk, das eine ähnliche Könnerschaft
verrät wie die Platten der zumindest von der Grundstimmung
her durchaus verwandten Tindersticks. Wenngleich auch jene gelegentlich
zur Opulenz neigen und Dakota Suite eher etwas folkloristischer
daherkommen. Mal mit einer Lap-Steel-Gitarre, mal mit Harmonium
und akustischen Gitarren sowie schönen Streichern und ein wenig
Flügelhorn oder einer einsamen Trompete instrumentiert, entfalten
die Songs nach öfterem Hören ihre wahre Pracht. Traurige
Musik, traurige Songs von erlesener Schönheit, die im Titel
schon die Richtung verraten: "Close Enough To Tears" (seufz),
"When Skies Are Grey" (hach), "I Turned Away So That
I Might Not See" oder das tolle Instrumental "Raning Somewhere".
Eigentlich nicht gerade die Musik zum (hoffentlich schönen)
Sommer 2000 sondern eher echte Herbstmusik. Trotzdem wunderschön
- und wohldosiert verabreicht, sollte "Signal Hill" seine
Wirkung nicht verfehlen.
Mindestens
genauso schön wie "Signal Hill" ist das zweite Werk
der texanischen Band Knife In The Water. Auch bei diesem Quartett
aus Austin trifft Countryfeeling auf traurige Rockmusik, wobei vor
allem der Gesang von Aaron Blount und Laura Krause begeistert. Neben
typischen Sad-Core-Stücken greifen die Texaner aber auch schon
mal kräftiger in die Saiten. Insofern ist der Vergleich mit
den Sea & The Cake durchaus angebracht. Anspieltipps: "Watch
Your Back" und das Lee-Hazlewood-Cover "Sundown, Sundown".
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