Nr. 12 / Juli 2000

















Gästebuch


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Panpalestinesomic

Panpalestinesomic

[Mort Aux Vaches/Staalplaat]

[fs] Panpalestinesomic, ein hübsches Portmanteau aus "PanSonic" und Charlemange "Palestine" tarnt sich hier zu gleichen Teilen als Schlachtruf (Mort Aux Vaches!) und aktive Synthese. Der Schlachtruf ist wohl bekannt, bei der perzeptiven Zergliederung zur Who-done-it-Frage wird´s schon problematischer: Wo steckt Palestine, wo Vainio?

Falsch gestellte Fragen sehen sich aber bekanntermaßen außerstande, überhaupt vernünftige Lösungen zu produzieren. Bleibt die Betrachtung dieses Amalgams als solches, einer Mischung aus Fluß und Störung, von einer hochfrequenten Schwebung zusammengehalten, die ihren durchgängigen Weg als minimalpath wie auch in "Mastery of money" (hafler trio, 1992) in ekstatischer Verschmelzung mit dem Medium beschließt, und das immerhin als klassischer 5-Akter: Ein schöner fake, wenn die Indexierung sich so offensichtlich sinnlos inszeniert. Das erinnert wirklich - mal von der mikrostrukturellen Analogie abgesehen - an das charmante hochfrequente Vorbeirauschen der 32 Indices/min des bekannten Trios aus Amsterdam. Aber das kann uns hier nicht belasten, denn der Fluß ist das entscheidende, der sich hier leicht gezähmt aber nahtlos an das "20´ to 2000"-noton.archiv anschließt, überzeugend wie die Erzeugnisse dieses denkwürdigen Abends.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch