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Richard Ashcroft
Alone with
everybody
[Hut/Virgin]
[mz] In gewisser
Weise erinnert dieses erste Soloalbum des einstigen Verve-Frontmanns
an die ersten Soloversuche von Ian McCulloch (Echo & The Bunnymen).
Ebenso wie "Mysterio" und "Candleland" von McCulloch
verströmt "Alone with everybody" die einsame Atmosphäre
eines reinen Studioproduktes. Nach dem Split von The Verve, dem
Verlust des Gitarristen Nick McCabe, ist Ashcroft, der zwar bereits
bei The Verve den Großteil der Stücke schrieb, bei der
Umsetzung seiner Songs ganz auf sich und seine Studiomusiker (u.a.
Pedal-Steel-Gitarrist BJ Cole) gestellt. Was sich bei den Highlights
dieses Albums, der ersten Single "A song for the lovers"
und "I get my beat", die konsequent gleich am Anfang dieses
Albums stehen, durchaus positiv bemerkbar macht, verliert sich an
anderer Stelle in Beliebigkeit und Eintönigkeit.
Überhaupt
nimmt dieses Album mit fortschreitender Spieldauer immer weiter
ab. Richtiggehend schauderhaft ist "C ´mon people (we´re
making it)" geraten, eine mainstreamige Rock´n´´Roll-Nummer,
die an Huey Lewis, Bruce Springsteen oder noch Schlimmeres denken
lässt.
Dabei sieht
sich Ashcroft, was er jüngst in Interviews immer wieder betonte,
in der Nachfolge von so großartigen Soloartisten wie Leonard
Cohen oder Scott Walker.
Aber seien
wir ehrlich: Ein Bandsplit und ein Solalbum voller Balladen machen
noch keinen Torchsänger... |