Nr. 12 / Juli 2000

















Gästebuch


26

Richard Ashcroft

Alone with everybody

[Hut/Virgin]

[mz] In gewisser Weise erinnert dieses erste Soloalbum des einstigen Verve-Frontmanns an die ersten Soloversuche von Ian McCulloch (Echo & The Bunnymen). Ebenso wie "Mysterio" und "Candleland" von McCulloch verströmt "Alone with everybody" die einsame Atmosphäre eines reinen Studioproduktes. Nach dem Split von The Verve, dem Verlust des Gitarristen Nick McCabe, ist Ashcroft, der zwar bereits bei The Verve den Großteil der Stücke schrieb, bei der Umsetzung seiner Songs ganz auf sich und seine Studiomusiker (u.a. Pedal-Steel-Gitarrist BJ Cole) gestellt. Was sich bei den Highlights dieses Albums, der ersten Single "A song for the lovers" und "I get my beat", die konsequent gleich am Anfang dieses Albums stehen, durchaus positiv bemerkbar macht, verliert sich an anderer Stelle in Beliebigkeit und Eintönigkeit.

Überhaupt nimmt dieses Album mit fortschreitender Spieldauer immer weiter ab. Richtiggehend schauderhaft ist "C ´mon people (we´re making it)" geraten, eine mainstreamige Rock´n´´Roll-Nummer, die an Huey Lewis, Bruce Springsteen oder noch Schlimmeres denken lässt.

Dabei sieht sich Ashcroft, was er jüngst in Interviews immer wieder betonte, in der Nachfolge von so großartigen Soloartisten wie Leonard Cohen oder Scott Walker.

Aber seien wir ehrlich: Ein Bandsplit und ein Solalbum voller Balladen machen noch keinen Torchsänger...

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch