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The Delgados
The great
Eastern
[Chemial Underground/PIAS]
[mz]
Während ihr Label Chemikal Undergound vor ein paar Jahren in
aller Munde war, Bands wie Bis, Arab Strap oder Mogwai die Titelseiten
gewisser Gazetten zierten, blieben die Labelmacher mit ihrem eigenen
Projekt, der Band The Delgados, bislang eher unscheinbar im Hintergrund.
Zwar schaffte es ihre Debütsingle "Monica Webster"
seinerzeit immerhin zur Single der Woche im Melody Maker, die große
Euphorie, die die Veröffentlichungen von Arab Strap oder Mogwai,
oder früher auch Bis begleiteten, blieb aber aus.
Ein bisschen
änderte sich das Ganze mit dem wunderbaren zweiten Delgados-Album
"Peloton". Und vielleicht gelingt ihnen ja jetzt mit Album
Nummer drei der entscheidende Karrieresprung. Verdient hätten
sie es allemal.
Ebenso wie
Mogwai ließen sie ihren jüngsten Output von Dave Fridmann
produzieren, der nicht nur mitverantwortlich war für das Mercury-Rev-Meisterwerk
"Deserter´s Songs", sondern zuletzt neben Mogwai
auch den Flaming Lips zu neuem Glanz verhalf.
Fridmann ergänzte
die mittlerweile recht komplex gewordenen Soundstrukturen der Schotten
mit Samples und Drum-Loops, verhalf Henderson, Pollock & Co
zu einem ganz neuen Klangerüst. Gitarren treffen da auf Streicher,
Piano und dezente Bläsersätze. Schier unglaublich sind
"No Danger" und "Make you move", zwei Stücke,
die den Pop der Delgados mit Pianoakkorden in luftige Höhen
heben.
"The great
Easter" ist opulent ohne bombastisch zu sein, einfach und komplex
zugleich. Ein Popalbum, so wie es sein sollte. Schön! |