Nr. 12 / Juli 2000

















Gästebuch


42

Tim Hodgkinson

Sang

43

Henry Cow

In Praise Of Learning

44

Chris Cutler/Fred Frith

Two Gentlemen in Verona

[alle: RéR/EfA]

[tb] Die englischen Henry Cow waren in den späten Sechziger und frühen Siebziger Jahren eine der wegweisenden Avantgarderockbands. Die politisch engagierte Band um die beiden Gründer Fred Frith und Tim Hodgkinson verschmolz in ihren Kompositionen moderne Klassik, Rock, Jazz und freie Improvisation kongenial miteinander. Während ihrer zehnjährigen Bandgeschichte waren Henry Cow auch so etwas wie ein Durchlauferhitzer der englischen Avantgardeszene. MusikerInnen wie die deutsche Sängerin Dagmar Krause, der Schlagzeuger und spätere Gründer von Recommended Records, Chris Cutler oder Lindsay Cooper durchliefen das line-up der Band. Mit "In Praise Of Learning" liegt nun das dritte Henry-Cow-Album als Wiederveröffentlichung auf CD vor. Nachdem zuvor bereits die anderen beiden Cow-Werke "Leg End" und "Unrest" wiederveröffentlciht worden sind. Auf "In Praise...." findet sich übrigens das gut zwanzigminütige Epos "Living In The Heart OF The Beast" sowie der Track "War", der vor ein paar Jahren auch von den englischen Fall gecovert worden ist.

Bekanntestes ehemaliges Henry-Cow-Mitglied dürfte Fred Frith sein. Spätestens seit dem grossartigen Dokumentar-Musik-Film "Step Across The Border" kennen Frith auch Menschen, die sich nur am Rande mit improvisierter Musik beschäftigen. Jüngstes Werk des Mr. Frith ist eine Koproduktion mit dem grandiosen Drummer Chris Cutler, der einst u.a. auch im lineup der Cassiber stand. "Two Gentlemen in Verona" ist ein Livemitschnitt eines Konzertes des Duos in der italienischen Stadt im April 1999: Ein kraftvolles lärmiges Werk zwischen schrägem Post-Rock und nervösem, exzessiven Industrial-Rock. Frith lässt die E-Gitarre sprechen und Cutler hämmert auf seinem Schlagwerk.

Im Grenzbereich zwischen zeitgenössischer klassischer Musik und Rock bewegt sich seit etlichen Jahren Ex-Henry-Cow Tim Hodgkinson, der in den 80ern und 90ern auch wegen seiner anderen Bands, den grossartigen The Work zum Beispiel, bekannt sein dürfte. Der Saxofonist und Multiinsturmentalist kombiniert auf "Sang" wie schon auf dem letzten Album "Pragma" gespieltes mit gesampeltem und durch den Computer gejagtem Muskmaterial.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch