Nr. 4 / April 1996

















Gästebuch


Leeson elektronisch - vom Surfen im Netz

Wer einmal eine Ausgabe von Leeson verpaßt, muß nicht weinen. Die Artikel werden auch im Internet gesammelt und sind dort jederzeit abrufbar.

Von Harald Fette

Alle drei Monate liegt in einschlägigen Kneipen, Plattenläden und Veranstaltungsorten die frischgedruckte Auflage von Leeson aus. Erfahrungsgemäß wind die hefte schnell vergriffen. Außerdem ist die Streuung groß, man muß also wirklich im richtigen Moment am richtigen Ort sein, um ein Heft zu ergattern. Als elektronisches Fanzine erreicht Leeson alle Musik- und Kulturinteressierten aber immer und jederzeit.

Von der ersten Ausgabe an war Leeson folglich nicht nur in gedruckter Form zu haben. In der Mailbox "Quark Konstanz" haben uns wohlgesonnene Freunde einen Teil der Festplatte ihres Mailbox-Servers geräumt und die Texte der ersten Ausgabe bereit gestellt. Allerdings war der Zuspruch alles andere als enorm. Mailboxen sind derzeit - zu Unrecht - nicht mehr gefragt. Das Gerangel auf dem Datenhighway, um Internet und Online-Dienste, überschattet alle anderen Möglichkeiten der Datenfernübertragung.

Mit tatkräftiger Unterstützung von Pit Fischer ist inzwischen auch dem Trend genüge getan: Leeson gibt es als World Wide Web-Seite auf dem Internet. Im Gegensatz zu vielen anderen höchst kreativ gestalteten Seiten zählt bei Leeson die Information und der schnelle Bildaufbau. Kein farbiger Schnickschnack soll Leserinnen und Leser beeindrucken. Wir bieten einfach alle Artikel einer Leeson-Ausgabe nochmal an - damit auch die Zuspätkommenden und alle, die in Regionen wohnen wo es Leeson gar nicht als Magazin gibt, an aalles über das wir informieren herankommen.

Unter der Adresse http://leeson.ohje.de (die neuen Seiten!) erscheint denn auch das Leeson-Logo. Die Texte können abgesaugt oder direkt gelesen werden - was sich nur zum Schnuppern und bei kurzen Artikeln empfiehlt, weil dann die Telefongebühren überstrapaziert werden. Bei einigen meiner Interviews sind denn auch O-Töne zum runterladen auf die eigene Festplatte da. Die Wav-Dateien enthalten einige markante Passagen der Gespräche mit den Künstlern. (Interviews im Originalton) Wer sich für den Slang und die Ausdrucksformen eines Künstlers interessiert, kann auf dem PC den Anflug einer Radiosendung zusammenbasteln.

Aber was wäre das Internet ohne das Surfen. Beim Artikel über das Medienkunst-Festival in Osnabrück sind Verbindungen zu anderen WWW-Seiten geschaffen. Die sogenannten Links zur Movie Database in München sorgen für weitere Infos zu Regisseuren und Schauspielern, deren Namen im Artikel genannt werden. Anmerkung 7.1.1997: Dank der Instabilität des Internet (der Mirror der Movie Database beim LEO in München wurde eingestellt) wurden die Links im Text des Artikels wieder herausgenommen.

Wem diese Art der Informationsvermittlung gefällt, wird sich vielleicht noch für einige der zahlreichen WWW-Seiten über Musik interessieren.

Da wäre etwa die Netville-Seite, in dre einige Plattenfirmen über ihre Neuerscheinungen informieren: http://www.netville.de/music/labels/labels.html lautet die Adresse, und schon läßt sich anschauen was es neues gibt bei Gitterhouse, Strange Ways, Rough Trade oder Euro Ralph. Via Euro Ralph geht es dann nach Kalifornien zu den Residents. Deren Seite ist ein Paradebeispiel für gut gestaltete Seiten, die immer noch einen akzeptablen Bildaufbau gewährleisten: http://www.csd.uwo.ca/~tzoq/Residents/ wäre schon einmal zu notieren.

Eine gute Startposition für eine Surf-Runde ist übrigens die Adresse http://planetsound.com die weite Verzweigungen zuläßt. Beispielsweise zu den hochinformativen Seiten von Chumbawamba, die über Fußball, ebensoviel hergeben wie zu politischen Themen oder zur Musik mit Diskographie. Ist ein klasse-Beispiel dafür, wie wichtig nach wie vor Text sein kann - wenn was Vernünftiges drin steht: http://www.indian.co.uk/chumba/ ist dann zu wählen.

Wesentlich bunter geht es da bei Prince zu, der unter http://www.thedawn.com aber auch in der Öffentlichkeit bislang unbekannte Soundsamples zur Verfügung stellt. Und wenn wir gerade beim Fankult sind: wer die Farben rot, gold und grün favorisiert schaut auch mal auf die Seite über Bob Marley via http://www.won.nl/dsp/usr/svketel/Music/bmarley.html eröffnet die eingeschränkte Farbpalette, hinter der sich nicht nur Biographie und Diskographie sondern auch jede Menge Soundsamples verstecken.

Wer erst einmal durch ein paar WWW-Seiten hindurchgefegt ist, wird schnell Mittel und Wege finden, sich in immer weitere Verzweigungen auf dem Internet hineinzubegeben. Aber Vorsicht, Surfen macht süchtig!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch