Fred is dead
Angst vor
[Hausmusik]
[mh] "Or just in preparation", die erste LP von
Fred is dead erschien 1993, ein Jahr darauf "Lunatic". "Angst vor" ist
Nummer drei. Die Besetzung wurde um Katja Raine (Orgel/Klavier/Gesang) auf vier erweitert,
sie nimmt den Platz ein, den neben der Urbesetzung Thomas Ganshorn (Schlagzeug), Marion
Gerth (Baß/Gesang) und Wolfgang Petters (Gitarre/Gesang/Hausmusik-Label-Macher) die
Gäste einnahmen, Freunde aus dem Label-Umfeld. Fred is dead ist gereift. Nicht einfach
dies zu beschreiben, ohne in gängige Rock-Klischees von Ausgereiftheit zu verfallen. Nun,
es gibt wieder ein Booklet und dies verweist schon auf die Entwicklung die man
durchgemacht hat. Nicht mehr rohes, von Hand gezeichnetes/nachcoloriertes Bildmaterial,
sondern Mikroausschnitte der eigenen Umgebung, Detailaufnahmen, klares Layout, die
gesamten Texte in der gleichen Type. Dies läßt sich großteils auf die Musik
übertragen. Weniger Distortion, ein Interesse am "schönen", durchdachten Song
läßt sich erkennen - hier wird Wert auf Feinheiten gelegt. Wenn in "morbus"
Petters einen deutschen Text spricht während Marion Gerth dezent, vorsichtig darüber
englisch singt, stehen diese beiden Teile dennoch als Einheit nebeneinander, sind getrennt
als Ganzes wahrnehmbar. Man könnte aufnahmetechnisch argumentieren, doch dies wäre nicht
ausreichend. Fred is dead haben mit "Angst vor" ihr bislang bestes Album
vorgelegt, sind wahrscheinlich dort angekommen, wohin sie mit den ersten beiden LPs
unterwegs waren. Da muß man auch keine Angst vor ABC-Schützen oder Ziegenpeter haben. |