OLIVIA TREMOR CONTROL
Dusk at cubist castle
[V2]
[mz] Ein Konzeptalbum, die Musik für das unrealisierte
Filmskript "Dusk at cubist castle", ist es geworden: Olivia Tremor Controls
formidables gleichnamiges Debütalbum. Will Cullen Hart, Kopf des Quintetts aus Athens,
läßt in Interviews öfters Sätze wie "Träume sind unerforschte Realitäten"
und dergleichen fallen und verweist damit auf eine Hauptinspirationsquelle, von der die
Psychedelic-Pop-Mystiker aus Georgia, mehr als von allem anderen zehren. Sicherlich, die
Drogenexperimente von Syd Barrett, Brian Wilson oder in abgeschwächterer Form der Beatles
sind auch an ihnen nicht spurlos vorübergezogen, doch Olivia Tremor Control schaffen sich
ihren eigenen Kosmos, pendeln zwischen Lo-Fi und Hi-Fi, Vier-Spur und
Viel-Spur-Experimenten, binden gar ambiente Electronic-Klänge in ihren Pop-Kontext mit
ein. Beiliegende CD 2 besteht sogar aus nichts anderem als aus songstrukturfreien
Ambientexperimenten. "There is nothing that I can tell you/that you don’t already
know" heißt es in "Courtyard" und doch sind Olivia Tremor Control das
momentan musikalisch spannendste psychedelische Experiment jenseits von den Gorkys Zygotic
Myncis aus Wales und "Dusk at cubist castle" ist ein Album, das vor Ideen nur so
sprüht. |