Attwenger
Song
[Trikont/Indigo]
[lind] Und natürlich wird "Weama song weama
seng..." schon von Hooligans auf oberöstereichischen Experimentalmusikfestivals als
Schlachtruf skandiert...diese Band hat es einem NIE besonders leicht gemacht: waren die
Schroffheiten (Szene beim letzten Konstanzer Konzert der österreichischen Gaudiburschen,
etwa 1994: Fan: "Irgendwie find` ich den HipHop-Einfluß auf Eurem letzten Album ja
nicht so gut..." Akkordeonist Binder: "Das verstehst Du nicht") und die
totale Kommunikationsverweigerung (Interview im deutschen Fernshehen: "Woher kommt
der Name "Attwenger"?" – "Jo des kommt von "attwengern"
– "Und was bedeutet "attwengern"?" Lange Pause. "Jo dös is,
wenn "Attwenger" spielen..."). Kalkulierter Teil des Ganzen (aka Verarsche)
oder vielleicht doch originärer Ausdruck einer nach innen gekehrten Rebellion? Wie dem
auch sei, man hatte sich inzwischen wortreich aufgelöst, nicht ohne noch zuvor einen
total verquasten Film auf den Markt zu werfen, ...doch jetzt sind sie zurück, die
Original Jungelists der Berge, und mangelnde Offenheit kann man diesen Jungs bestimmt
nicht vorwerfen: Die Credits sind länger als auf jeder Rap-Platte (man versäumt
smarterweise nicht Jochen Distelmayer, Upstart vom Münchner Ultraschall und der halben
hippen Wiener Szene zu danken), und der musikalische Referenzpunkt ist diesesmal
tat-sächlich Drum&Bass und das Schichtkuchenprinzip des Dubs. Man hat hier mehr mit
den technischen Möglichkeiten des Studios und des Samplings gearbeitet und das hat der
Sache gutgetan, das gesprochene Wort tritt dagegen zurück. Tolles Ding, das! |