Nr. 7 / November 1997

















Gästebuch


Attwenger

Song

[Trikont/Indigo]

[lind] Und natürlich wird "Weama song weama seng..." schon von Hooligans auf oberöstereichischen Experimentalmusikfestivals als Schlachtruf skandiert...diese Band hat es einem NIE besonders leicht gemacht: waren die Schroffheiten (Szene beim letzten Konstanzer Konzert der österreichischen Gaudiburschen, etwa 1994: Fan: "Irgendwie find` ich den HipHop-Einfluß auf Eurem letzten Album ja nicht so gut..." Akkordeonist Binder: "Das verstehst Du nicht") und die totale Kommunikationsverweigerung (Interview im deutschen Fernshehen: "Woher kommt der Name "Attwenger"?" – "Jo des kommt von "attwengern" – "Und was bedeutet "attwengern"?" Lange Pause. "Jo dös is, wenn "Attwenger" spielen..."). Kalkulierter Teil des Ganzen (aka Verarsche) oder vielleicht doch originärer Ausdruck einer nach innen gekehrten Rebellion? Wie dem auch sei, man hatte sich inzwischen wortreich aufgelöst, nicht ohne noch zuvor einen total verquasten Film auf den Markt zu werfen, ...doch jetzt sind sie zurück, die Original Jungelists der Berge, und mangelnde Offenheit kann man diesen Jungs bestimmt nicht vorwerfen: Die Credits sind länger als auf jeder Rap-Platte (man versäumt smarterweise nicht Jochen Distelmayer, Upstart vom Münchner Ultraschall und der halben hippen Wiener Szene zu danken), und der musikalische Referenzpunkt ist diesesmal tat-sächlich Drum&Bass und das Schichtkuchenprinzip des Dubs. Man hat hier mehr mit den technischen Möglichkeiten des Studios und des Samplings gearbeitet und das hat der Sache gutgetan, das gesprochene Wort tritt dagegen zurück. Tolles Ding, das!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch