Björk
Homogenic
[Polydor]
[mz] Nein, über Eisprinzessinnen und andere isländische
Mythen, die in der Regel mit der Sängerin aus dem ho-hen Norden assoziiert werden,
möchte ich hier kein Wort verlieren. Nur so viel: "Homogenic", Björks drittes
Soloalbum nach dem Split der Sugarcubes, ist ihr bislang be-stes und Island-infiziertestes
geworden. Was einerseits an den Recherchen des isländischen Radio-DJs und
Mu-sikwissenschaftlers Asa (der im Rahmen der Vorarbeiten zu "Homogenic" eine
Geschichte der isländischen Mu-sik zusammenstellte) und dem "Island String
Octet" liegen mag, die dem Album im Verbund mit den Beats von LFOs Mark Bell ihren
musikalischen Stempel aufdrükken, als auch an einer Art Rückbesinnung Björks auf ihre
musikalischen und biographischen Wurzeln. Befreit von allem unnötigem Ballast bleibt nur
diese Stimme, sanfte Streicher und das Rattern Bells elektronischer Gerätschaften übrig:
"State of emergency, it’s where I want to be" kreischt Björk in "Yoga",
einem der schönsten Stükke des Albums, oder formuliert an anderer Stelle, was als Motto
über dieses Album oder jedes neue Album von Björk geschrieben werden könnte: "Excuse
me / but I just have to / explode / explode this body / off me / wake up tomorrow / brand
new / a little tired / but brand new" ("Pluto"). |