Momus
Ping Pong
Yoshinori Sunahara
Crossover
Dauerfisch
Tausend ganz legale Steuertricks
Diverse
Ro 3003
[alle: Bungalow/RTD]
[tb] Eben hat er noch zusammen mit
lovely Laila France an deren Debütalbum "Orgonon" herumgebastelt (siehe den
Artikel auf Seite 12), jetzt kommt schon das eigene Werk, Album Nummer 8 des schottischen
Exzentrikers Nicholas Currie alias Momus. Wie immer wimmelt es in Momusens bizarrem
Brit-Pop-Universum von skurrilen Charakteren, dem "pervert Doppelganger" oder
"Professor Shaftenberg", der hinter den Höschen kleinen japanischer Mädchen
her ist. Wir lernen Mr.Tamagotchi kennen oder "his majesty the baby". Momus
entführt uns ins Tokioer Hip-Viertel Shibuya oder besingt seinen netten Freund, den
Zensor. 16 skurril-sympathische Popsongs, Club-Pop mit Dancefloor-Anleihen sind auf
"Ping Pong" und Momus gelingt so manches echte kleine Popjuwel. Mit drauf auch
die "Sensations of or-gasm", ein Stück, das auch schon Laila France auf ihrer
Platte hatte.
Eigentlich ist Yoshinori Sunahara ein Drittel der
bekanntesten japanischen Techno-Band Denki Groove und zu-dem ein bekannter Produzent. Auf
seinem Soloalbum geht`s weg vom Techno, hin Richtung Club-Pop mit An-leihen Richtung Space
Age Pop, Funk oder Easy Listen-ing. Sehr nett, sehr housig und angenehm zu hören an
diesen kalten Herbstabenden.
Das Label, das uns so wunderbare Platten wie jene von
Momus, Combustible Edison, den Japan-Sampler Sushi 3003, Laila France oder Stereo Total
beschert hat, heißt Bungalow und sitzt in Berlin. Auf Ro 3003 - dem legendären Auto Ro
80 gewidmet, das die Älteren unter den LeserInnen noch kennen werden - sammeln die
Berliner Club-Pop jüngeren Datums. Mit dabei, die in LEESON bereits ordentlich
abgefeierten Münchner Merricks und Isar 12, Whirlpool Productions, Mouse On Mars, Stereo
Total, Andreas Dorau und viele andere weniger bekannte acts: Elektrostar, Jeans Team oder
Dauerfisch.
Von letzteren haben Bungalow auch ein ganzes Album
veröffentlicht, die erste Bungalow-Platte, die mir nicht so richtig gefällt. Denn was
das Lo-Fi-Duo Achim Treu und Andre Abshagen hier anrichtet, ist mir zu lustig im
Kerkelingschen Sinne (passend dazu die vollbusige, nackte Blondine in den Armen eines der
Musiker). Ausnahme: der NDW-eske Song "Bitte gehen Sie weiter", den wir auch
schon auf Ro 3003 finden. Der Rest ist ziemlich platt und albern. |