Ladies Love Knarf Rellöm
Bitte vor REM einordnen
[What`s so funny about/Indigo]
Brüllen
Schatzitude
[Buback/EfA]
[tb] Toller Titel, toller Musiker,
tolles Album! Knarf Rellöm, seit etlichen Jahren in diversen Inkarnationen, ob als LL
Knarf Rellöm oder Kommando Knarf Rellöm unterwegs, dazu früher noch Kopf der
phänomenalen, grandiosen Huah! (ich empfehle hier nochmals deren fulminantes, inzwischen
bereits in diversen Krabbelkisten für wenig Geld zu findendes 92er Werk mit dem schönen
Titel "Scheiß Kapitalismus"), nun mit seinem aktuellen Meisterwerk: Eine Art
Best Of oder so ähnlich, entstanden zwischen 93 und 97 in Hamburg, München, Zürich und
anderswo. Mit drauf die feine Kollaboration mit den Schweizer Aeronauten, der Soul-Ska
"Zweifel is in the house", wo Knarf wie Rio Reiser klingt, neue Songs wie das
wunderschöne "Internet killed the radio star" sowie die etwas altklug
daherkommende, dennoch amüsante "Autobiografie einer Heizung", der Drum &
Bass-Versuch "Grammatik-Song". Außerdem Titel wie "Sicherheit durch
Mißtrauen", der erst noch auf dem nächsten Album kommen werden, hier aber schon mal
vermerkt ist (haha!). Apropos Gun Club, siehe Booklet: Auf der selben Tour, "The Las
Vegas Story", habe ich den Gun Club auch gesehen, in der Roten Fabrik in Zürich. War
das be-ste Konzert, das ich so far gesehen habe! Knarf Rellöm live, u.a.: 10.12. Basel
(Hirscheneck), 13.12. Zürich (El In-ternacional), 14.12. Luzern (Boa Bar), 15.12.
Konstanz (K 9).
Nach so viel Spaß dann Brüllen, das neue Projekt des
Ex-Kolossale-Jugend-Sängers Kristof Schreuf. Die CD sollte eigentlich Kollege Lindus
besprechen, der das Teil jedoch so "unglaublich furchtbar" fand, daß ich nun
übernehme. Denn so schlecht ist das beileibe nicht, allenfalls etwas anstrengend auf
Dauer. Was nicht nur an der unbedingten Dringlichkeit der meisten Songs liegt sondern auch
und vor allem am enervierenden Organ des Sängers, der einige der Songs mit einem
unglaublichen Wortschwall regelrecht zudröhnt. Getreu der Textzeile "Ich möchte
strömen, auf mich runterschwallen und zuhören". Ehrlich: Die Worte lassen der Musik
manchmal keine Chance. Andererseits gibt es dann hier auch Momente, wo ich
"Schatzitude" richtig gut finde. Ein abschließendes Ur-teil will ich mir noch
nicht bilden, will die Band live sehen. |