The Verve
Urban hymns
[Hut/Virgin]
[mz] Nein, die "beste Band der
Welt", wie Großmaul Richard Ashcroft nicht müde wird the Verve in Interviews zu
bezeichnen, sind sie nicht, aber "Urban Hymns" ist das beste, was Ashrcroft und
seine Mannen bislang auf Platte gepresst haben und stellt gleichsam die Verwandlung einer
unbedeutenden Gitarrenband zu einem Hoffnungsträger der englischen Musikpresse dar. Im
Gegensatz zu den Kollegen von Oasis, die in ihren An-fangszeiten im Vorprogramm von the
Verve auftraten und Ashcroft mit "Cast no shadow" musikalisch Hommage erwiesen
haben, brilliert das neueste Werk von The Verve im Detail: Statt grobschlächtiger
Gitarren-attacken à la Gallagher untermalen psychedelische Spielereien, dezente Streicher
und die kräftige, emotionale Stimme von Ashcroft im Verbund mit persönlichen Texten ein
Großstadtalbum der ausgehenden Neunziger. Kein reines Sechziger-Revival also, sondern
white soul music mit Gitarren und Streichern, irgendwo zwischen Brian Wilson, den Stone
Roses und Led Zeppelin.
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