Nr. 7 / November 1997

















Gästebuch


Robert Wyatt

Shleep

[Rykodisc/RTD]

wyatt.gif (21535 Byte)[mz] 23 Jahre nach „Rock Bottom", das viele für das Meisterwerk Wyatts halten, und sechs Jahre nach „Don-destan" dem letzten Lebenszeichen, nun also ein neues Album von Robert Wyatt. Das, dies gleich vorne weg, großartig ist und vielleicht seine beste Arbeit seit jener sagenumwobenen Virgin-Veröffentlichung aus dem Jahre 1974 darstellt. Wyatt in den Sechzigern bei Soft Machine zugange und seit einem tragischen Unfall zu Beginn der Siebziger an den Rollstuhl gefesselt, hat für „Shleep" sein Einsiedlerdasein in Lincolnshire kurzzeitig zugunsten eines Aufenthaltes in Phil Manzaneras Studio in Chertsy aufgegeben und eine illustre Schar an Mitmusikern um sich versammelt: u.a. Phil Manzanera, Paul Weller, Brian Eno und Evan Parker. Neben eigenen, sehr persönlichen Texten, die sich primär mit Wyatts Schlaflosigkeit, mit der der Musiker während langer Wochen zu kämpfen hatte, auseinandersetzen und auf die auch der Titel des Albums „Shleep" (Wortspiel aus „sleep" und „sheep") anspielt, hat auch dieses Mal wieder seine Lebensgefährtin Alfreda Benge einen Großteil der übrigen Texte verfaßt, die Wyatt engelsgleich mit einer Stimme vorträgt, die einen im Innersten berührt. „Free will and testament" ist ein herzzerreißender, philosophischer Diskurs über die Möglichkeiten und Grenzen der Freiheit, „Blues in Bob minor" präsentiert einen Robert Wyatt, der im Sprechgesang gegen die Gitarren von Paul Weller ankämpft, während sich in „The Duchess" das Sopran-Saxophon von Parker majestätisch mit der Geige des großen Songwriters aus Lincolnshire vermischt.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch