Nr. 7 / November 1997

















Gästebuch


The X-ecutioners

X-pressions

[beide: Asphodel/EfA]

[lind] Hey, die Piklz wurden ja schon an anderer Stelle im Heft genügend abgefeiert. Zu Ihrer ersten eigenen Maxi bleibt also nur zu sagen: Nominiert für den kleinen goldenen Lindus des Jahres 97; zweifelsohne nicht nur in der Kategorie "HipHop", sondern auch in "Noise" und "Ex-perimentelles" - wer es im Interview noch für eine ab-gedrehte Idee hielt, daß die original turntablelists aus San Fran ihren verschiedenen Scratches die Sounds von Trompeten und sogar Geigen zuordnen, die im Gesamtklang eines "Plattenspieler-Orchesters" zusammenfinden, wird hier eines Besseren belehrt! Diese Bande hat mehr Arme als eine Hydra Köpfe und mehr Schlagkraft als Bruce Lee; auf digitales sampling wurde bei der Aufnahme ihrere Platte ganz bewußt verzichtet. Auf die er-ste LP in voller Länge muß man leider noch bis Anfang nächsten Jahres warten, kann man den Angaben von Asphodel-Mitarbeitern trauen (immerhin macht das be-ste Label der Welt manchmal, naja, einen etwas unorganisierten Eindruck - doch genug der Gerüchte). Die CD der rivalisierenden zweiten Gang um den Preis der DMC DJ Awards (bevor man beide Crews – um den Wettbewerb wieder als richtigen Wettbewerb zu etablieren – kurzerhand ausschloß) funktioniert leider weniger, trotz unbestrittener technischer Meisterschaft. Die Executioners, wie sich hier aus rechtlichen Gründen die New Yorker X-Men um Rob Swift nennen, versuchen die Rückeinbindung des "turntablelism" in den aktuellen state of the art des HipHop, sogar mit MCing, was sich angesichts der Radikalität der Skratch Piklz sich etwas halbgar ausnimmt. Wenigstens diese coast vs. coast-Rivalität ging 1:0 für den Westen aus. Daß es dabei allerdings ganz ohne Tote abging, sollte eigentlich Beweis genug sein, daß diese Crews genug Energien freisetzen, um HipHop aus der Krise des gangsterism zu manövrieren. Amen!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch