Editorial
„…manchmal
ist es wie bei der Geburt eines stolzen Achtpfünders’, stöhnt
der Produktionsboss der vorliegenden Leeson-Ausgabe, während ihm
eine kommende Grippe ihm den Hals zupreßt, sein Zimmer aussieht,
als habe es eben einen indischen Atomversuch überstanden, und ihm
starke Presswehen den Unterleib zerfetzten. Ist das noch Underground
oder schon Schlamperei? Disketten gehen den Weg alles irdischen,
während Anzeigenvorlagen plötzlich unauffindbar sind. Der für HipHop
zuständige Kollege hat zwar gerade den ersten Preis im Company Flow
lookalike contest gewonnen, nur sein Artikel ist schon seit Wochen
überfällig, während die Grafikerin, die zwar ein unglaublich gutes
Händchen fürs Optische hat (und, hey, sieht das Heft nicht wieder
super aus?) aber keinen eigenen Rechner geschweige denn einen Briefkasten,
über einem Herzkasper die Ungleichzeitigkeiten der Redaktion auszugleichen
sucht. ...und da ist noch tb (der hatte diesen Ehrennamen und sonst
nix), am ständigen Pendeln zwischen dem internationalen Jet-Set
(Brüssel, Wien, etc.) und Erfüllung der ehelichen Pflichen in einer
deutschen Großstadt mit zwei Fußballvereinen, der vorm Abtauchen
ins endgültige Nirvana (aka Südfrankreich) einen kryptischen 10-Seiten
Artikel über eine kryptische Düsseldorfer Band mit der non-chalanten
Aufforderung ‘er muß noch gekürzt werden’ hinterläßt.
Doch wer mag daran noch denken, wenn der kleine Balg, dieser süße
Propf, erstmals mit einem krähenden Schrei sein erstes Lebenzeichen
von sich gibt, im glänzenden, zweifarbigen Einband vor Dir liegt,
lieber Leser, auf dem Tresen Deiner Lieblingskneipe, in deinem Plattenladen
oder Club. Soll ich dieses Editorial ‘Das Wunder der Geburt’
nennen? Oder ‘Vaterfreuden’? Oder ein bißchen was von
beidem? Wir sehen uns...
PS. LEESON hat
eine neue Internetadresse! Dank der Hilfe von Peter
Pötsch und der guten Menschen von Inselmedia sind wir unter
http://leeson.ohje.de
zu finden
Euer LEESON. |