Jurassic
5: dito
[Rumble/Pickininny]
[mh] Nicht mehr
ganz taufrisch, doch ohne geht nicht. Also nichts wie ran. Jurassic
5 sind zwei DJs und vier MCs aus Los Angeles und kommen frischer
als frischer Fisch von Fischers Fritze. Ihr old-school-group-sing-sang
läßt die Reime flüssiger fließen als alles, was je seinen Weg von
Killafornia über das große Wasser nach good old Germany gefunden
hat. Blöderweise fallen mir jetzt nicht mehr Superlative ein, vielleicht
findet ihr ja selbst noch welche. Jedenfalls kennen die Schuster
von Jurassic 5 ihre Leisten sehr genau und schaffen es spielend,
ohne jeglich spürbare Anstrengung, eine EP vorzulegen, die derzeit
getrost als einzigartig bezeichnet werden darf. Oben angesprochener
old-school-group-sing-sang würde wahrscheinlich sogar den Cold Crush
Brothers Tränen in die Augen treiben, so schmoov gleiten die Vokal-Melodien
über die von Cut Chemist und Nu-Mark bereitgestellten Beats. Um
mit den Massiven Tönen zu sprechen: „Ohne Ende Styles, Ohne
Ende Skillz". Das Herzstück dieser EP ist Lesson 6: The Lecture.
Hier wird in bester Hip Hop-Tradition gesamplet, gebastelt, gestückelt.
Die Lesson ist ein duftes Instrumentalstück, das Cut Chemist aus
mindestens vier Billionen kleinster Sample-Atome zusammengefrickelt
hat; es ist lustiger, innovativer, sauberer gearbeitet (trotzdem
raw as hell) und way more funky als sämtliche Hip Hop-ohne -Rap-Tracks
der letzten 70 Jahre. Auf meine Frage, wieso solche Tracks nicht
öfter auftauchen, antwortete ein deutscher Hip-Hop-Produzent meines
Vertrauens lapidar: „Die Leute sind zu faul." Da wird
er wohl recht haben. |