Luigi Nono
Diverse
[Edition RZ]
[fs] In dieser Spätphase Nonos verknüpfen
sich zahlreiche Philosopheme zu einem filigranen Prozeß, der sich,
durch choralen Gesang a la Pärt genauso wie durch brachiale Instrumentalsirenen
("Guai Al Gelidi Mostri") angereichert, gegen die Macht
jeglicher (politischer, musikalischer) Statik erhebt, sich am Rande
des Wahrnehmbaren bewegt und den Raum durch gezielt eingesetzte
und über Lautsprecher verbreitete Live-Elektronik integriert. Dies,
um eine Klangwelt zu entwerfen, "worin das Unbekannte, das
Unerhörte zum Ausdruck kommen soll": Tiefe, Verbreitungsgeschwindig-keit,
Richtung und Wanderung des Klanges, Eigenschaften die unter Normalbedingungen
nicht hörbar wären, nehmen somit gleichermaßen am Werkinhalt teil
und verdichten den wahrnehmaren Raum bis an seine eigenen Grenzen.
Ausgezeichnet. |