Mobylettes:
Kicking The Clouds Away
Bazooka
Cain: Viele
Grüsse
[beide: Elbtonal/Indigo]
[tb]
„Das klingt wie Bernd Begemann, nur nicht so gut", sagt
die Gattin beim Konzert der Hamburger Bazooka Cain im netten, kleinen
Münchner „Atomic Café". Nett sind die Songs der vier Hanseaten
schon: Beat, Schlager und Cocktail-Pop mit deutschen Texten, alleine
freilich, nach drei, vier Stücken wird`s ein wenig langweilig. Allzu
glatt kommen Stücke wie „Das schönste Paar", „Annahmeschluß"
oder „Immer wieder" daher. Zu harmlos sind die vier Herren
in ihren scheußlichen braunen Sixties-Mod-Anzügen. Nun gar so schlecht
ist „Viele Grüsse", das Debüt der Bazooka Cain, dann aber
doch nicht. Richtig toll zum Beispiel ist „Les jours parfaits",
ein wunderhübscher französischer Pop-Song, luftig-leicht, mit dem
typischen französischen Sixties-Schlag. Nett auch das von Marcel
Vega spanisch gesungene „Juanita", das englische „Stop!"
und auch einem Stück wie „Das schönste Paar" kann ich
etwas abgewinnen.
Eine klasse
Liveband sind Diana Diamond und ihre Mobylettes (mit dabei Bazookas
blonder Pilzkopf Max Knoth), ebenfalls aus Hamburg und ebenfalls
in der leichten Muse zuhause. Nach zwei Alben mit einschlägigen,
eingedeutschten Coverversionen von Burt Bacharach (großartig: „Geh
vorbei") und Eigenkompositionen (grandios: „Arrogant"),
ist „Kicking The Clouds Away" eine CD voll mit Gershwin-Nummern.
Anläßlich des hundersten Geburtstags des grossen Komponisten (*
26.9.1898) ein verständliches Unterfangen. Hübsch und nett sind
die 13 Songs in der Mobylettschen Bearbeitung: Fifties-Doo-Wap,
Blues, Beat, Musical-Melodien und Cocktail-Jazz, wobei das Ganze
vor allem durch Diana Diamonds lasziven Gesang lebt. Sehr schön
ist die wunderbare Swamp-Blues-Nummer „Clap your hands"
und natürlich der Klassiker „Summertime" in einer echt
guten Version! |