Nr. 8 / Juni 1998

















Gästebuch


Muslimgauze: Soundtraffikar/Zuriff Moussa

[Muslimlim/Staalplaat]

Jaal Ab Dullah: [Soleilmoon/Tesco]

[fs] Man könnte meinen: Richard D. James, dieser Meister der Post-Techno-Ära, stolpert trancehaft im Rausch orientaler Sinnlichkeit, die ihn wie ein monumentaler rhythmischer Gürtel umgibt. Neben verwirrenden Breakbeats, Loops, Sprach-Cutups und Samplings demonstriert „Soundtraffikar" den dubby und ambienthaften Charakter von Muslimgauze, wunderschöne Trancemusik, aufgewühlt durch monumentale Bassläufe und die von „Zealot" herübergeretteten so charakteristischen metallischen Elemente. Nichts für schwächliche Lautsprecher! Bei „Zuriff Moussa", eine fundamentalististische Homage an den israelitischen Terror, schlicht mit „Your Blood will not be wasted, and the answer will be in Tel Aviv" untertitelt, erregt der Rhythmus unmittelbar die hauseigenen Körpersäfte. Und, man hält fast keine Steigerung mehr für möglich, landen Muslimgauze mit „Jaal Ab Dullah" ein aggressives, more-tempo und violentes Meisterstück, nach dem sich jeder ambitionierte DJ die Finger lecken müßte, denn schon das Eingangsstück „Old Bombay Vinyl Junkie", aber auch „Exit Left No Trance" versprechen, was der Rest dieser CD einhält, ein famos-rhythmisches und vielschichtiges Tranceereignis, ohne Zweifel ein Muß, so oder so.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch