Babybird: There’s something going on
[Echo/Universal]
[mz] Babybird (die Band) ist Baby Bird (das Ein-Mann-Projekt) ist Steven Jones. Oder so
ähnlich. Seit der Engländer vor nun knapp drei Jahren begann, die Fachwelt mit sechs
kurz hintereinander veröffentlichten Alben zu verblüffen (fünf Solo-Werken und einem
mit Band eingespielten Al-bum), scheiden sich die Geister an dem smarten Engländer: Den
einen ist sein Solowerk zu verschroben, den an-deren sein Bandkonzept zu kommerziell.
Dabei bleibt Steven Jones stets Steven Jones, alleine oder mit Band. Lediglich die
Ausformulierungen geraten von Album zu Album ein bißchen anders. Nach "Ugly
beautiful" ist "There’s something going on" sein zweites mit Band
eingespieltes Werk und es ist, vergleicht man die beiden, das gelungenere: Geschlossener
und vielseitiger. Daß es an Jones’ letztes, ziemlich düsteres Lo-fi-album
"Dying happy" gemahnt, wie das Presseinfo verkündet, will ich zwar nicht ganz
glauben, nichtsdestotrotz durchflutet eine ganz eigene Melancholie die meisten Stücke des
neuen Albums, das nur vordergründig ein schlichtes Popalbum ist. Denn unter der
Oberfläche brodelt es, singt Jones von dem "Bad old man" der Rasierklingen in
Eiscreme mischt und mit großer Lippe jedermann wissen läßt wie verdammt glücklich er
ist. Natürlich geht es auch um Kränkungen, um Beleidigungen , um den ganzen
zwischenmenschlichen Müll, aber auch um Liebe, denn von was sonst handelt Popmusik.
"I was never here" (bereits in einer Lo-fi-Version auf "Fatherhood"),
"If you’ll be mine" und "Take me back" sind ein paar der
Glanzpunkte dieses Albums, auf das irgendwie zutrifft, was Jones auf eines seiner früher
Solowerke notierte:"Good shit shines brightly through bad shit". |