Nr. 9 / Dezember 1998

















Gästebuch


Carola Bauckholt: Gesang und Geräusche

Caspar Johannes Walter: Knoten

[edition Thürmchen/Timescraper]

[fs] Knoten, Gesang und Geräusche - wie läßt sich das Programm der CD besser umschreiben? Und trotzdem seltsam: Knoten? - Gesang und Geräusche lassen sich ja noch vorstellen, auch wenn sie sich hier im offenen Wider-streit bewegen, zwischen Geräusch und Geräusch ("Geräusche", 1992), Stimme und Streichorchester ("Doina", 1996), vom Diaprojektor und Schlagzeug ("langsamer als ich dachte", 1990) begleitet, oder als themische Selbstreferenz, als Wie der Erzählung in "Der gefaltete Blick" (1984). Aber die Knoten! Sie werden durch Toncluster (H. Cowell, K. Penderecki) gebildet und sind gerade die Intensitätszentren, durch die sich die Töne wie Fäden hindurchziehen und transformieren ("7 Knoten", 1996, und "Höhlentrio, 1994/95): Ein stetes Absacken von Tönen, die von anderen Linien aufgefangen werden und das ganze System in der Schwebe halten ("L`infinito", 1997): Ein schwebend-klangliches Ereignis.

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch