Carola Bauckholt: Gesang und Geräusche
Caspar Johannes Walter: Knoten
[edition Thürmchen/Timescraper]
[fs] Knoten, Gesang und Geräusche - wie
läßt sich das Programm der CD besser umschreiben? Und trotzdem seltsam: Knoten? - Gesang
und Geräusche lassen sich ja noch vorstellen, auch wenn sie sich hier im offenen
Wider-streit bewegen, zwischen Geräusch und Geräusch ("Geräusche", 1992),
Stimme und Streichorchester ("Doina", 1996), vom Diaprojektor und Schlagzeug
("langsamer als ich dachte", 1990) begleitet, oder als themische Selbstreferenz,
als Wie der Erzählung in "Der gefaltete Blick" (1984). Aber die Knoten! Sie
werden durch Toncluster (H. Cowell, K. Penderecki) gebildet und sind gerade die
Intensitätszentren, durch die sich die Töne wie Fäden hindurchziehen und transformieren
("7 Knoten", 1996, und "Höhlentrio, 1994/95): Ein stetes Absacken von
Tönen, die von anderen Linien aufgefangen werden und das ganze System in der Schwebe
halten ("L`infinito", 1997): Ein schwebend-klangliches Ereignis. |