Diverse: 25 Years EXPERIMENTALSTUDIO Freiburg
[col legno Musikproduktion]
[fs] Die Wurzeln elektronischer Klangerzeugung
reichen weit in die 20er Jahre hinein, beispielsweise das Ode Martenot (Varäse oder
Messiaen). In den 50er Jahren wurde der erste "Klangumsetzer (Bürck/Heck) als erstes
Instrument später sogenannter Live-Elektronik und in den 60ern der konzertfähige
Ringmodulator entwickelt (vgl. Stockhausens "Mantra",1970). Hiermit beginnt die
Ge-schichte des Experimentalstudios Freiburg (der Hans-Strobel-Stiftung des SWF), von wo
auch wichtige Impulse an das Pariser IRCAM gelangten. Die hier vertretenen Kompositionen
aus den 70er Jahren bis up to date spiegeln den innigen Dialog zwischen Technik und Musik,
die sich wechselseitig befruchten, aber auch zwischen Komposition und den Tücken
des akkustischen Erlebnisses (vgl. Stockhausens "Trans", 1971) wider, die
scheinbar widersprüchlicher nicht sein können. Eigentlich müßig, die hier vertretenen,
ohnehin namhaften Komponisten wie Marc AndrÇ, Christóbal Halffter, Dieter Schnebel oder
besonders Luigi Nono aufzulisten, da trotz angewandter Elektronik die Stücke ihre eigene
Handschrift tragen. Ohne explizit ins Detail zu gehen: Nonos Vorliebe fürs Cho-rale und
Punktuelle ("Quando stanno morendo, Diario Po-lacco No. 2, 1982), aber auch ein
ungewöhnliches und einzigartiges Werk Schnebels ("Monotonien I, IV, V", 1988/
89), das sich von seinen sonst so üblichen phonetischen Experimenten denkbar weit
entfernt: Drei dynamische Studien klavier-repetetiver Linienführung, die ein wahrer
Genuß sind und sich nahtlos in dieses höchst experimentelle Geflecht einfügen. |