Furudate/Tarkowski: World As Will
[Staalplaat]
Furudate/Arima/Pneuma: Autrement
qu’être
Furudate/Toeplitz: Neon Green
[beide: Les Disques Du Soleil Et De L`Acier,
D.S.A.]
[fs] Drei verschiedene
und doch so ähnliche Projekte, dreimal um den aktuellen Shooting-Star der
Japan-Noise-Szene Tetsuo Furudate, dessen Vitalitätsausbrüchen das Soundequipment
erstaunlicherweise immer wieder trotzen konnte.
LEESON bot sich hierzu immerhin zweimal die scanning-Gelegenheit, während einer
CD-Aufnahme im Herzen von Neu-Kölln (runtergedimmt auch durch den endlosen Sake-Strom)
und auf dem "Meltown of Control"-Festival im wohl hippsten Club der Galaxis
(Podewil, Berlin), wo dann auch ein auf der Bühne gezündetes Triebwerk das taube
Auditorium in einen zarten Nebel aus Kerosin und Sprühfunken tauchte. Kein Abscheifen:
Drei furiose Kombinate, mit Zbigniew Karkowski (seit 1993 bei "Sensorband"), der
mit Faustschlägen ein dumpf-explosives Rhythmusszenario provoziert und sich auf
"World As Will" seinen avantgardistischen Anspruch sichert, mit Sumihisa Arima
und Pneuma ("Autrement qu`Çtre"), wohl das legitime, durch japanische
Noise-Kollagen abgelenkte Erbe von Negativland, und mit Kasper T. Toeplitz ("Neon
Green"), der selbst Caspar Brötzmann den Rang als Treibende-Gitarren-Maschine
abläuft: Archaische, aber auch zarte Geräuschattacken in Reinkultur, vielfach gesampelt
und zu einer rauschenden Masse kristalliert, die in ihrer Vielschichtigkeit jeglicher
durch Masami Akita geebneter Einbildungskraft spottet.
Mort Aux Coutume!
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