Hell: Munich Machine
[V 2/RTD]
[tb] DJ Hell ist ein
Guter, das wissen Techno-Freaks schon länger und wo zum Beispiel einer wie Dr. Motte
durch ziemlich blöde Love-Parade-Motti und noch dümmere Statements zur Lage der Nation
nervt, läßt der Münchner Plattenartist Musik sprechen. Da schadet auch die
SPEX-Bildstrecke - Hell nackt und/oder glamourös - nicht. "Munich Machine"
heißt sein zweites Album, erstmals bei einem major erschienen. Eine CD, mit der Hell auch
dank zweifellos vorhandener Pop-Crossoverqualitäten einem größeren Publikum bekannt
werden sollte. In Sachen Glamour und Lässigkeit steht die Munich Machine französischen
House-Werken von Etienne de Crecy oder Daft Punk in nichts nach, in pukto "Kunst des
Zitats" erinnert die CD auch an Love Ins hochgelobtes "Life`s A Gas".
Musikalisch lädt Helmut Josef Geier zu einem parforce-Ritt durch die Popgeschichte ein,
bastelt seine Sounds aus House und Techno, Disco und Elektro und so was wie Post-Wave
zusammen. Zwei Stücke sind interessanterweise Coverversionen bekannter New-Wave-Hits: das
exzellente "Suicide Commando" (von No More) und "Warm Leatherette" von
The Normal, dem kurzlebigen Projekt des heutigen Mute-Label-Chefs Daniel Miller. Dazu
gibt`s jede Menge Quer- und Seitenverweise hin Richtung Disco und Elektro, Detroit-House
und anderen feinen Sachen. "Munich Machine" sollte nicht nur auf dem Dancefloor
funktionieren sondern auch zuhause, wie bei mir, wo die CD derzeit meinen Player
blockiert. |