Nr. 9 / Dezember 1998

















Gästebuch


Drazy Hoops: Straight to black

The Blue Whale: Congregation

[beide: Shimmy Disc/Ninety-Nine]

[mz] Was ich an anderer Stelle über Steven Jones ge-schrieben habe, ließe sich problemlos auch auf Shimmy-Disc-Chef, Ex-Bongwater-Kopf und Multitalent Kramer anwenden: Kramer ist Kramer ist Kramer. Egal was dieser Mensch anfaßt, ob er nun selbst musikalisch in Erscheinung tritt oder nur produziert, es klingt immer unverwechselbar nach Kramer. So auch hier: Sowohl der New Yorker Drazy Hoops als auch die obskure Band The Blue Whale um mastermind Mars tragen Kramers psychedelische Handschrift. Während the Blue Whale Ann-Magnusson-artigen Gesang in "I see you so far away" perlen lassen und versuchen etwas zu kreieren, was sie Glam-trance nennen, sprich erhabene psychedelische Experimente und Sixties-Flair, lotet Drazy Hoops und seine Combo (u.a Sean Eden (Luna), Kim Clarke (Defunkt), David Licht (Shockabilly)) die Möglichkeiten psychedelischer Mini-Epen aus, sind dabei aber straighter und weniger verspielt. Die Drazy Hoops klingen dabei ein bißchen wie eine psychedelische Variante der Asphalt Ribbons (die folkigen Ur-Tindersticks), aber auch - zumindest was die Stimme angeht - nach Lloyd Cole oder den fantastischen Married Monk aus Frankreich. Mars verfolgt mit The Blue Whale das Ziel "to recreate a rainbow-wonderland of sound as heard through virgin ears"(!). Was das nun genau heißt, soll Mars mal mit sich selbst abmachen. The Blue Whale klingen jedenfalls nach Barrett, den Beatles und nach Olivia Tremor Control aus Athens, Georgia. Beide Alben beweisen: Shimmy Disc is alive & well! So check it out!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch