Karlheinz
Stockhausen: Mikrophonie I&II/Telemusik
[Stockhausen
Verlag]
[fs]
Drei Werke aus den Sechzigern, der heissen Experimentierphase nicht
nur Stockhausens, wohl der elektronischen Musik überhaupt, finden
sich auf dieser CD wiederveröffentlicht. Mikrophonie I (`64), eine
Komposition für Mikrophon (2) als eigenständiges Instrument, für
Filter mit Regler (2) und großes eigens hierfür hergestelltes Tamtam
provoziert Klänge, die vage mit knisternd, ächzend, rauschend oder
wispernd vorgegeben sind und als Strukturen entlang einem vorgegebenen
Verknüpfungsschema (ähnlich/verschieden/gegensätzlich und konstant/
zunehmend/ abnehmend) von den zwei Spielergruppen in ein dauerndes
Gefüge eingespannt werden. In Mikrophonie II (`65; für Chor, Hammondorgel
und 4 Ringmodulaqtoren) werden dann noch 8 Zeitfenster ( aus "Momente",
"Gesang der Jünglinge", oder "Carre") ge-öffnet,
die aus der Ferne miteinander zu kommunizieren scheinen und die
einzelnen Momente (33) lose verknüpfen. Telemusik (`66; an der NHK
Tokio uraufgeführt) dagegen ist eine rein elektronische Komposition,
die sich als Musik der ganzen Erde, aller Länder und Rassen versteht
und vorwiegend Klänge aus dem asiatischen Raum synthetisiert. Die
Japaner sollten sich schließlich zu Hause fühlen. Da all dies ein
eher vages Gefühl vermittelt, liegt noch ein detailiertes 128seitiges
Booklet bei, das zum Nach-vollzug und Verstehen mehr als hilfreich
ist. Abgesehen davon: Ein außergewöhnliches Zeit- und Hördokument.
[Stockhausen-Verlag, D-51515 Kprten, Fax: (0)2268-1813] |