Nr. 8 / Juni 1998

















Gästebuch


Diverse: A Music City Compilation 1998

100 Watt Smile: And Reason Flew

[Trocadero/TIS]

[tb] Die letzte San-Francisco-Compilation, zusammengestellt von Pat Thomas und der SPEX liegt einige Jahre zurück, als die Neo-Folk-Szene mit acts wie Penelope Houston, Sonya Hunter & Co. gross angesagt war. Das kleine Düsseldorfer Label Trocadero gibt nun auf zwei CDs einen Überblick über die Rockszene der Stadt, wobei das musikalische Spektrum der 40 (!) acts ziemlich breit ist, Punk und Folkrock ebenfso umfasst wie Alternative-Rock und Country. Von der Alternative-Cow-Folk-Combo Granfaloon Bus, die man von ihren beiden Trocadero-Platten auch in Deutschland kennt über die formidablen Swell (mit dem raren Stück „Bitter Friends") und A Subtle Plague bis hin zu den Songwriterinnen Hannah Marcus, Sonya Hunter und Barbara Manning. Ebenfalls hierzulande bekannt: Pat Johnson, Ex-Green-On-Red Chuck Prophet oder die exzellente Slow-Country-Band Tarnation. Dazu gibt`s jede Menge neuer Bands zu entdecken wie die Schrammel-Band Virginia Dare, die Country-Fans von Old Joe Clarks, die schräge Swamp-Rock-Combo Broken Horse, die Glam-Punkband Fantasy. Überwiegend ziemlich cooler Shit, was hier verbraten wird.

Eine der Bands auf dem Sampler sind 100 Watt Smile, das neue Projekt von Carrie Bradley, die bei den Breeders als Violinistin engagiert war, hier nun auch als, ziemlich gute Sängerin in Erscheinung tritt. Zusammen mit ihren drei Jungs singt sie ihre Songs über „Tod, Sex, Essen und Liebe". Unspektakulärer Alternative-Rock, gar nicht mal so weit weg von dem, was die Breeders machen: Schrammelgitarren über poppige Melodien, Laut-Leise-Aufbau der Songs, dazu angeschrägte Violinenparts und Carries sympathische Stimme. Anspieltips: Das rockige „Number 7 (for dom)", hitverdächtige „Birthmark", das schleppende Pixie-eske „Dewlaps" oder das ruhigere, wunderschöne „Sleepwalk". Genau betrachtet klingt „And Reason Flew" sogar ziemlich hitverdächtig!

Letzte Änderungen: 28.12.2001
Produziert von
Peter Pötsch