Whirlpool
Productions
[Ladomat/Motor]
Sensorama:
Love
[Ladomat/RTD]
[tb] Keine leichte
Aufgabe für die drei Kölner von Whirlpool Productions, spricht man
doch gerne unter Musikern vom „schweren dritten Album".
Nach dem exzellenten und erfolgreichen zweiten Album „Dense
Music" mit den Hits „From Disco To Disco" (in Italien
gar Nummer 1 der Charts!) und „The Cold Song" haben es
Hans Nieswandt, Eric D. Clark und Justus Köhncke besonders schwer.
Solche Probleme merkt man „???" leider auch ein bisschen
an. Weit weniger aus einem Guß wie „Dense Music", klingt
das neue Werk ein wenig unentschieden - zumindest aufs erste Ohr.
Denn irgendwie will die Mischung aus experimentellen Sounds, Neo-Kraut-Dancefloor
und House-Pop nicht so ganz stimmen. Wobei die Platte mit jedem
Hören eindeutig dazugewinnt. Wie auch die neue Single, „Crazy
Music": Hier haben sich die Drei frei beim Roxy-Music-Klassiker
„Editions Of You" bedient, den Song auseinandergenommen
und sozusagen wieder neu zusammengesetzt. Auch der Titel stammt
übirgens aus einer Zeile des Songs: „Crazy music drives you
insane this way."
Sehr viel weniger
Probleme hatte ich mit „Love" von Sensorama. Das zweite
Album des Darmstädter Duos ist eine Electronic-Listening-Platte,
wie ich sie mir gewünscht habe und noch besser als ihr Erstling
„Welcome Insel". House-Music und Club-Pop, Elektrosounds
und Synthie-Pop-Reminiszenzen (hört „Euroshop"), Vocoder-verzerrte
Stimmen, dazu schaben und kratzen in geloopter Form. Das alles kommt
schön rund produziert und poptauglich daher. Erinnert in seiner
Leichtigkeit und Lässigkeit an die jüngeren französischen House-Pop-Kreationen
von Etienne de CrÇcy, Air und anderen. Andere Stücke („Ping
Pong") wiederum erinnern mich an die Kollegen von Mouse On
Mars. Toll, was Roman Flügel und Jörn Wuttke da angerichtet haben. |